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Yamaha FJR 1300 A

FJR 1300 - reisecruiser.de Yamaha FJR 1300 A

 

 

Die aktuelle Version des japanischen Dampfhammers konnten wir ja bereits vor einigen Wochen im Rahmen der "Erlebniswelt Motorrad" erstmals in einem Rundkurs bewegen - und schon da hat uns der Reisetourer positiv überrascht.

 

Yamaha Motor Deutschland setzte noch eins oben drauf und stellte uns für die Reise in die Normandie eine FJR 1300 A zur Verfügung.

Guter erster Eindruck...

Am letzten Tag im August war es dann soweit: Wir haben die FJR in Neuss in der Deutschlandvertretung von Yamaha in Empfang genommen. Tiefschwarz stand sie da vor uns und guckte uns mit ihren beiden Scheinwerfern an...

 

Wie immer bei einem fremden Motorrad näherten wir uns erstmal respektvoll und ließen uns vom Chefmechaniker in die Feinheiten des asiatischen Reisetourers einweihen. Verstellbare Fahrersitzbank, verstellbare Federn, verstellbarer Lenker usw. - alles Mögliche ist verstellbar. Wer über den Kauf einer FJR nachdenkt, braucht sich keine Gedanken zu machen, ob er oder sie von der Größe her draufpaßt. Sobald die passende Konfiguration gefunden ist, hat man das sichere Gefühl, "im Motorrad zu sitzen".

 

Selbst die Breite der Seitenverkleidung ist noch veränderbar: Auf Wunsch kann diese mit zwei Handgriffen um jeweils knapp 5 cm verbreitert werden.

 

Beim elektrischen Verstellmechanismus für die Scheibe ist Yamaha - aus unserer subjektiven Sicht - aber übers Ziel hinausgeschossen: Jedesmal, wenn man das Motorrad abstellt und die Zündung ausschaltet, fährt die Scheibe wieder in die Grundstellung zurück. Das ist nervig, denn bei jedem Start muss man seine "Lieblingsposition" erstmal wieder neu finden (Anmerkung: Bei der Rückgabe des Motorrades teilte man uns aber mit, dass diese Funktion durch den Yamaha-Service schnell deaktivierbar ist).

 

Bemerkenswert ist die Funktionsweise der ABS-Bremsen: Betätigt man den Bremshebel am Lenker, werden die beiden Scheiben am Vorderrad aktiviert, bremst man per Fußpedal, wird das Hinterrad plus eine Scheibe am Vorderrad verzögert. Laut dem Chefschrauber von Yamaha wurde diese Variante gewählt, weil es viele Umsteiger vom Auto gäbe, die immer noch gewohnt seien, per Fuß zu bremsen. Wir meinen allerdings: Wer vom Auto umsteigt und nicht weiß, wie man mit dem Motorrad richtig bremst, sollte sich besser erstmal bei einem Sicherheits- bzw. Wiedereinsteigertraining anmelden und vielleicht zunächst etwas Kleineres aus der Produktpalette von Yamaha auswählen, an statt sich gleich auf ein 140 PS-Geschoß zu setzen...

 

Auf den ersten Blick überzeugt die Yamaha FJR 1300 A übrigens mit einer sehr guten Verarbeitung der äußerlichen Bauteile; alles ist sehr solide und hochwertig.

 

Die ersten Kilometer ging es - natürlich noch etwas verhalten - wieder in Richtung Köln. Es war naß und die aufgezogenen Reifen nagelneu. Auf einer Strecke von zwanzig Kilometern Autobahn macht man natürlich noch keine großen Erfahrungen, aber die ersten kleinen Eindrücke versprechen viel Fahrspaß für die kommende Woche in der Normandie.

 

Bevor wir nach Frankreich aufbrechen, wird die FJR aber noch einem kleinen "Eifel-Eignungstest" unterzogen.

Eifel-Eignungstest im Regen

Das war schon kein Regen mehr, das waren heftige Wolkenbrüche und Sturmböen, die die FJR bei unserer Eifeltour über sich ergehen lassen mußte. Die zweihundert Kilometer durch die Eifel waren deshalb auch kaum geeignet für einen Vergleich.

 

Helene zog aber ungeachtet der Wassermassen schonmal ein erstes positives Fazit: Sie stellte einen Unterschied (im Vergleich zur K 1200) beim Abstand zwischen Fußrasten und Kofferanbringung fest und meinte, dass sie mehr Bewegungsfreiheit habe.

 

Ebenfalls bemerkenswert ist, dass bei voll ausgefahrener Scheibe und höheren Geschwindigkeiten Wind und Regen schön über die Passagiere hinwegfegen und nur kaum spürbare Verwirbelungen zu verzeichnen sind.

 

Der Bordcomputer, der neben dem Drehzahlmesser und dem analogen Rundtacho angebracht ist, attestierte übrigens zunächstmal einen Durchschnittsverbrauch von 7 l/100 km - das ist nicht wenig, aber auch nicht zu viel für einen Reisetourer diesen Kalibers, finden wir. Aber ungeachtet dessen, wer fährt schon Mopped, um Benzin zu sparen ?

 

Pünktlich zum Start unserer Normandie-Reise soll das Wetter besser werden...

Zweitausend Kilometer durch die Normandie

...und das Wetter wurde eindeutig besser. Vor uns lagen sieben Tage Fahrspaß bei herrlichem Wetter. Die Anfahrt in die Normandie war knapp fünfhundert Kilometer lang und wurde größtenteils auf Autobahnen absolviert.

 

Nach den ersten hundert Kilometern machte sich aber bereits mein Hintern bemerkbar und ich wunderte mich schon sehr, denn Yamaha schreibt ja auf der Homepage, dass man auf der FJR auch satte tausend Kilometer am Stück durchfahren könne. Anläßlich einer Pause an einer belgischen Raststätte wurde der Grund aber schnell ausfindig gemacht:

 

Ich hatte die Sitzposition zu niedrig eingestellt - ich saß auf der Maschine buchstäblich wie der "Affe auf'm Schleifstein". Nachdem ich den Sitz in die höchste Position gestellt hatte, änderte sich auch gleich das gesamte Feeling und mein Hintern beschwerte sich während der gesamten Reise kein weiteres Mal.

 

Dass die FJR auf langen Autobahnstrecken überzeugen würde, hatten wir erwartet. Nun waren wir gespannt, wie sie sich in den Kurven der Normandie schlagen würde. Die Normandie ist natürlich nicht mit der Eifel oder gar den Alpen vergleichbar; hohe Berge sucht man an der Atlantikküste im Norden Frankreichs vergeblich. Wer solches erwartet, sollte zuvor mal in einem Atlas nachschauen - oder, state of the art, bei Google-Earth recherchieren.

 

Die Normandie bietet allerdings dennoch spannende Kurvenpassagen und anspruchsvolle Strecken. Genau genommen mehr als genug, denn einer unserer Begleiter - ein langjähriger BMW-Fahrer - teilte uns irgendwann mit, dass er nicht mehr könne und lieber etwas mehr geradeaus fahren wolle...

 

Jedenfalls verdiente sich der japanische Reisetourer auf den Kurvenstrecken ebenfalls ein dickes Lob. Auf Grund des relativ geringen Gewichtes läßt sie sich auch in engen Kurvenpassagen spielend leicht bewegen. Auf den gut ausgebauten weitläufigen Landstraßen juckt es in den Fingern und man möchte gerne mal die Grenzbereiche erfahren - der Respekt vor den französischen Geldbußen bremste uns allerdings ein ums andere Mal...

 

Als wir sie übernommen hatten, zeigte der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 7 l/100 km an - während unserer gesamten, gut zweitausend Kilometer langen Reise verbrauchten wir allerdings nur knapp 5 l/100 km (nicht nur gemessen an der Anzeige des Bordcomputers, sondern auch an Hand der realen Tankquittungen). Das ist im Zwei-Personen-Betrieb mit erheblichem Gepäck schon ein toller Referenzwert, finden wir. Einen nennenswerten Ölverbauch konnten wir auf unserer Reise nicht feststellen.

Die FJR 1300 A ist serienmäßig mit zwei Seitenkoffern ausgestattet (sie sind im übrigen so groß, dass auch locker zwei BMW-Innentaschen darin Platz finden - interessant für potentielle Umsteiger). Optional gibt es natürlich für den, der es bevorzugt, von Yamaha auch ein Notklo hinten drauf.

 

Vorne links befindet sich in der Seitenverkleidung noch ein kleines praktisches Ablagefach, in dem auch die Bordsteckdose untergebracht ist. Das Ablagefach ist automatisch verschlossen, sobald man die Zündung ausschaltet. Bordwerkzeug und kleinere Ersatzteile finden unter der Sitzbank ihren sinnvollen Stauraum.

 

Wie schon bei der Regenfahrt in der Eifel festgestellt, schützt die Scheibe gut vor Wind und Wetter. Yamaha bietet als Sonderausstattung auch eine höhere Scheibe an. Diese mag möglicherweise für größere Fahrer (ab 185 cm aufwärts...) sinnvoll sein, ansonsten reicht die normale Scheibe völlig aus.

 

Alle Bedienelemente am Lenker sind logisch angebracht und damit bequem erreichbar. Lichthupe und Fernlicht sind mit gesonderten Schaltern bedienbar. Die Griffheizung läßt sich erfreulicherweise stufenlos regeln. Die Außenspiegel sind so großzügig dimensioniert, dass sie mehr zeigen als nur die Ellenbogen des Fahrers und sie bieten einen praktischen Vorteil: Kommt man in engen Situationen vorne durch, paßt man auch mit den Koffern am Heck durch.

 

Last, but not least: Die FJR überzeugt mit einer fast unglaublichen Durchzugskraft - auch auf ansteigenden Strecken im 2-Personen-Betrieb mit Gepäck...wow & incredible...

Unser (fast objektives) Fazit...

Alles in allem ist die Yamaha FJR 1300 A ein rundum gelungener Reise- und Sporttourer, der großen Fahrspaß bereitet und sich eine Empfehlung verdient. Anläßlich eines anderen Vergleichstests wurden wir dafür kritisiert, dass wir sie mit der BMW K 1200 RS verglichen haben - ok, machen wir es der Einfachheit halber diesmal anders herum:

 

Sucht man heute bei BMW im Bereich des (Sport-)Tourers das aktuell passende Pendant, wird man nicht mehr fündig. Entweder entscheidet man sich heute für die R 1200 RT, die aber auf Grund ihres Boxermotors deutlich schwächer motorisiert ist, oder man greift zur "Ein-Zimmer-Küche-Diele-Bad-Version", der monströsen K 1600 GT - jedem, wie er mag. Für uns ist die FJR aber ein absolut reisetaugliches Sportmotorrad.

reisetourer's (absolut subjektives) Fazit...

Die Yamaha FJR 1300 A hat uns aus folgenden Gründen sehr gefallen:

  • Cooles Motorrad in zeitlosem Design.
  • Mega "Hammer"-Beschleunigung.
  • Absolut geringer Spritverbrauch.
  • Sehr guter Komfort - für Fahrer und Sozia.
  • Ausgereifte und zuverlässige Technik.
  • Faires Preis- Leistungsverhältnis (insbesondere in der Wartung/Reparatur)...

Ok, das mit dem automatischen Absenken der Scheibe sollte von vornherein abgestellt werden...

Die 2013er FJR 1300 A auf der Intermot 2012 in Köln

FJR 1300 A - 2013er Modell

Ab Modelljahr 2013 ändert sich das gesamte Erscheinungsbild der FJR deutlich: Angefangen von der neuen Verkleidungsscheibe, der neuen Frontverkleidung bis hin zu zum neuen Doppelscheinwerfer.

 

Neu sind auch die in die Verkleidung integrierten LED Blinker, die die scharf gezeichnete Frontansicht noch mal akzentuieren.

 

Weitere tolle Features dieses herausragenden Sporttourers sind das serienmäßige ABS sowie die für 2013 neu hinzugekommene Traktionskontrolle und der ebenfalls neue Tempomat.

 

Der 25 Liter große Tank, die aerodynamisch optimierte Verkleidung mit elektrisch verstellbarer Scheibe - für 2013 auch mit Memory Funktion - sowie die verstellbare Sitzposition sind weitere Ausstattungsmerkmale der neuen FJR1300A.

Alle Details zur FJR 1300 A findet man natürlich auf der Homepage von Yamaha... (Werbe-Link)

 

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